Rückenschmerz

Dem Schmerz zu Leibe rücken

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 08.03.2016 in der Märkischen Allgemeine MAZ.

Das Gute des Schlechten

Rückenschmerzen, inklusive Schulter- und Nacken-schmerzen, hat fast jeder einmal, und in den meisten Fällen sind sie unkritisch. Der akute Rückenschmerz erfüllt eine wichtige Frühwarnfunktion unseres Körpers. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die gefährdete Körperregion und ermöglicht so im günstigsten Fall das Ausschalten des schädigenden Reizes. So kommt und vergeht der Schmerz oft nach ein paar Tagen.

 

Richtiges Verhalten bei Rückenschmerzen

Auch wenn Betroffene subjektiv den Eindruck haben, Ruhe helfe am besten gegen ihre Schmerzen, sollten sie versuchen, Schonverhalten zu vermeiden und möglichst normal weiterzuleben, sich zu bewegen und in der schlimmen Phase höchstens kurzzeitig Schmerzmittel einzunehmen. Bettruhe, Spritzen, Wärme- oder Kälteanwendungen als sogenannte passive Therapiemaßnahmen sowie Krankschreibungen werden von immer weniger Ärzten verordnet.

 

Wenn der Schmerz nicht nachlässt

Hält der Schmerz länger als 3 Monate an, spricht man vom chronischen Rückenschmerz. Er verliert allmählich seine Warnfunktion und kann sich sogar zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit mit einer veränderten Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung entwickeln. Dabei merken sich Nervenzellen den Schmerzreiz und lösen ihn auch aus, wenn gar kein Grund mehr dafür besteht. Diese Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses verschärft die Problematik chronischer Rückenschmerzen zusätzlich. Chronischer Rückenschmerz sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn er sorgt laut der Deutschen Schmerzgesellschaft für 15% aller Krankentage und 18% der Frühberentungen.

 

Schmerztherapie im Wandel

Bei der Schmerztherapie zählt die sogenannte multimodale Therapie zu den wichtigsten Errungenschaften der letzten 30 Jahre. Hier werden ärztliche, physio- und psycho-therapeutische Behandlungen gemeinsam gegen den Schmerz eingesetzt. Wobei die psycho-therapeutische Behandlung bei Betroffenen seltener bekannt ist. Studien belegen jedoch, dass psychische Faktoren, wie Stress, dauerhafte Überlastung und Unzufriedenheit im Privat- und Berufsleben, mindestens einen genauso großen Einfluss auf die Chronifizierung haben können wie organische Faktoren. Durch das Verschieben der seelischen Konflikte findet eine (scheinbare) Entlastung der Psyche statt, denn die ganze Aufmerksamkeit ist nun auf den körperlichen Schmerz gerichtet. Wenn trotz fachgerechter ärztlicher Versorgung Einschränkungen im Alltag bestehen, empfiehlt die 'Nationale VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz', spätestens nach 12 Wochen Schmerzdauer die Notwendigkeit einer multimodalen Therapie zu prüfen. Denn eine Chronifizierung sollte unter allen Umständen verhindert werden.

 

Ganzheitliche Betrachtung wichtiger denn je

Besonders beim Rückenschmerz wird deutlich wie wichtig eine ganzheitliche Betrachtung notwendig ist. Und das im doppelten Sinne. Nicht nur, dass die Erfahrungen aus der multimodalen Therapie erneut zeigen, dass  Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Auch innerhalb der psychotherapeutischen Behandlung ist es hilfreich, den Rückenschmerz als Teil einer Gesamtsituation, als Folge des gesamten bisherigen Lebens zu verstehen.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen eine schmerzfreie, aufrechte Haltung!

Ihr Christian Berger

 

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