Angst vor Ungefährlichem?

Ungefährliche Situationen werden vermieden oder mit Furcht ertragen

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 24.04.2016 im Brandenburger Wochenblatt BRAWO.

Wenn Sie vor eigentlich ungefährlichen Dingen oder Situationen Angst haben und diese strikt vermeiden, dann leiden Sie vermutlich an einer sogenannten Phobie.

 

Welche Arten von Phobien gibt es?

Der Angstauslöser kann alles erdenkliche sein, selbst vollkommen normale Dinge des täglichen Lebens. Fachleute unterscheiden grundsätzlich zwischen drei Arten von phobischen Störungen.

  • Agoraphobie
  • soziale Phobie
  • spezifische (isolierte) Phobie

 

Die Agoraphobie

Unter Agoraphobie wird eine klar definierte Gruppe von Befürchtungen zusammengefasst:

  • das Haus zu verlassen
  • Geschäfte zu betreten
  • sich in Menschenmengen aufzuhalten
  • auf öffentlichen Plätzen zu sein
  • alleine mit Bahn, Bus oder Flugzeug zu reisen
  • Reisen mit weiter Entfernung von zu Hause

Häufig kommt bei dieser Phobie eine Panikstörung hinzu. Depressive und zwanghafte Symptome sowie soziale Phobien sind als zusätzliche Merkmale gleichfalls häufig vorhanden.

 

Die soziale Phobie

Bei der sozialen Phobie hat der Betroffene

  • Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen
  • deutliche Furcht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen
  • Furcht sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten
  • umfassendere soziale Phobien sind in der Regel mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden

Diese Ängste treten in sozialen Situationen auf, wie Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit sowie Teilnahme an kleinen Gruppen, zum Beispiel Partys, Konferenzen oder in Klassenräumen.

 

Die spezifische (isolierte) Phobie

Eine spezifische Phobie ist auf eng umschriebene Situationen beschränkt:

  • kleine geschlossene Räume wie z. B. Fahrstühle (umgangssprachlich Platzangst)
  • Nähe von bestimmten Tieren wie z. B. Spinnen, Vögel, Insekten
  • Höhe
  • Gewitter mit Donner und Blitz
  • Dunkelheit
  • Fliegen (umgangssprachlich Flugangst)
  • spitze Gegenstände
  • die Benutzung öffentlicher Toiletten
  • Genuss bestimmter Speisen
  • Arzt- oder Zahnarztbesuch
  • der Anblick von Blut oder Verletzungen
  • ... die Liste ist unendlich

 

Die Angst vor der Angst

Der Angstauslöser muss gar nicht konkret vorhanden sein, um zu einer Angstreaktion zu führen. Allein schon der Gedanke an die auslösende Situation und die Vorstellung, dass die phobische Situation jederzeit unerwartet eintreten könnte, reichen oft schon aus.

 

Die typischen Symptome einer Phobie

Nicht jeder Phobiker leidet unter allen Symptomen, die nun aufgezählt werden. Mindestens zwei der folgenden Symptome liegen jedoch vor. Typische Merkmale einer Angstreaktion sind Erröten, Drang zum Wasserlassen, Herzklopfen, Schwächegefühl, Schwindel, Zittern, Schweißausbrüche, Atemnot, Übelkeit oder Weinen, Hitze- oder Kälteschauer, Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühl in einzelnen Körperteilen. Außerdem kommt es vor, dass die Betroffenen das Gefühl haben, Objekte sind unwirklich oder man selbst ist weit entfernt oder nicht wirklich 'hier'. Es kann eine Angst vor Kontrollverlust entstehen, verrückt zu werden oder 'auszuflippen', gar zu sterben. Die Symptome können sich bis zur Panikattacke steigern. Außerdem versucht der Phobiker, die auslösende Situation zu vermeiden. Je nach Art und Schwere der Phobie kann dies einerseits zu einem relativ angstfreien Alltag führen, andererseits aber auch zu erheblichen Einschränkungen. Und bei allem besitzen die Betroffenen die Einsicht, dass ihr Verhalten übertrieben oder unvernünftig ist.

 

Wie kann eine Psychotherapie helfen?

Stellen Sie obengenannte Symptome an sich fest, sollten Sie nicht zögern, einen Fachmann aufzusuchen, denn Phobien sind üblicherweise durch eine Psychotherapie gut behandelbar. Dort wird zunächst geklärt, welche 'Funktion' die Phobie in Ihrem Leben hat, und welche Faktoren sie aufrechterhalten. Danach wird ein individueller Lösungsweg erarbeitet.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen eine uneingeschränkt furchtlose Zukunft!

Ihr Christian Berger

 

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